Der 19. Juli 2012 gilt als Beginn der Revolution in Rojava. Über elf Jahre konnte sich im Nordosten Syriens ein historisch besonderes Projekt entwickeln. In einer Region, die von Krieg und Zerstörung geprägt ist, gelang es den Keim für eine progressive und emanzipatorische Gesellschaft zu pflanzen. Eine Gesellschaft, die auf einem basisdemokratischen, feministischen und ökologischen Fundament fußt und nichtstaatlich organisiert ist.
Seither gilt Rojava als positiver Bezugspunkt für Linke weltweit. Aber was ist Rojava eigentlich genau?
Die Autonome Administration von Nord- und Ostsyrien, wie Rojava heute offiziell genannt wird, hat sich im Rahmen des syrischen Bürgerkrieges etabliert. Durch größtenteils friedliche Demonstrationen wurden die Kräfte des syrischen Regimes durch die größtenteils kurdischen Bevölkerung zurückgedrängt. Das Ziel war die korrupten Strukturen des Assad-Regimes durch demokratische Räte und Kommunen zu ersetzen.
Heute werden politische und gesellschaftliche Entscheidungen nicht von oben herab diktiert, sondern durch kleine Entscheidungsorgane wie z.B. Dorfräte nach oben getragen. So verwaltet sich eine ganze Region selbst, in einer gelebten Demokratie. So werden alle Menschen ermächtigt selbstbestimmt zu leben anstatt nur alle vier Jahre ihre Stimme abzugeben.
Nordsyrien galt lange als Hochburg des sogenannten Islamischen Staates (IS). Dieser konnte vor allem durch die Volksverteidigungseinheiten der YPG sowie der Autonomen Frauenverteidigungseinheiten der YPJ besiegt und die Region von der Terrorherrschaft befreit werden.
Als Interventionistische Linke Marburg blicken wir mit Dankbarkeit und Bewunderung nach Rojava. Wir sind dankbar für die Befreiung der Welt vor dem IS. Wir bewundern das in Rojava etablierte Gesellschaftskonzept, an dem wir uns hierzulande ein Beispiel nehmen können.
Es lebe der Widerstand in Rojava!
Bijî Berxwedana Rojava!
Interventionistische Linke Marburg, 19. Juli 2023